Journal of Okayama Medical Association
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Über das Ausbleihen des Sexualzyklus durch Adrenalin oder seine Kombination mit Yohimbin

Yamaguti, Manpei
56_32.pdf 14.7 MB
Published Date
1944-01-31
Abstract
In der vorangehenden Mitteilung hat der Verfasser festgestellt, dass Adrenalin inkleineren Dosen den zyklischen Brunsterfolg steigert und in grösseren Dosen oder bei Kombination mit Yohimbin ein 11-16 Tage langes Ausbleiben des Sexualzyklus auslöst. Um das Wesen dieses Ausbleibens des Sexualzyklus aufzuklären, hat er folgendes Experiment unternommen. Die Resultate lassen sich, wie folgt, zusammenfassen: 1. Bei 2 Tage langer Mitanwendung des Adrenalins in grösseren Dosen und des Yohimbins bleibt der Sexualzyklus 8-15 Tage lang aus, gleichgültig in welchem Stadium die Verabreichung erfolgt. 2. Die Ratte, deren Sexualzyklus durch Adrenalin oder seine Kombination mit Yohimbin ausbleibt, ist allgemein ruhig, und zwar nicht nur während der Injektion, sondern auch während des Ausbleibens des Zyklus. 3. Ihr Körpergewicht nimmt während der Injektion rapid ab, danach kehrt es allmahlich züruck oder nimmt sogar über dessen Ausgangswert hinaus zu. 4. Ihre Milchdrüse vergrössert sich und die zahlreichen dilatierten Endapparaten und Endbläschen mit Sekretionszeichen zeigt sich in 5-9 Tagen nach Aufhöoren des Sexualzyklus. 5. Ihr Uterus weist das Bild unter Luteohormonwirkung auf. 6. In ihren Ovarien ist nach der Injektion der grosse Follikel atretisch und kein gesunder Reiffollikel vorhanden. Der Gelbkörper weist, das Bild in der Blüte auf. Erst mehr als 7 Tage nach dem Aufhören des Zyklus wächst der neue Reiffollikel und geht der Gelbkörper in Rückbildung über. 7. Aus den oben erwähnten Ergebnissen folgt, dass die Erregung der hemmenden Sympathicusfasern das Follikelwachstum hemmt sowie die Persistenz des Corpus luteum und damit ein Aufhören des Sexualzyklus hervorruft. Des weiteren ist bemerkenswert, dass diese Tatsachen der Pseudogravidität, die seit Long und Evans bekannt ist, ausserordentlich nahekommen. Mitanderen Worten: die Erregung der hemmenden Sympathicusfasern dürfte die Pseudograviditäat hervorrufen. 8. Bei einer Ratte, deren Vaginalabstriche andauernd aus Schollen bestanden, brachte Yohimbin das Schollenstadium zum Ruhestadium einige Tage lang während der Injektion, und Pilocarpin hemmte stärker den Oestrus. Auf Grund dieser Tatsachen kann mit Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass die Sympathikotonie dauernden Oestrus hervorrufen kann und dass der Parasympathicus und Sympathicus sich antagonistisch zueinander auch gegenüber der Ovarialfunktion verhalten, indem ersterer auf das Follikelwachstum hemmend einwirkt.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489