Es ist bereits sowohl auf klinischem als auch experimentellem wege vielfach erörtert und klargestellt worden, dass die Organe, welche sich am Kohlehydratstoffwechsel beteiligen, hauptsächlich Leber und Muskel sind. Die Frage in welcher Beziehung dann die Haut zn diesem Stoffwechsel steht, bleibt jedoch, noch dahingestellt. Die vorliegende Untersuchung ist zur Klärung dieser Frage vorgenommen worden.
Der Verfasser mass den Blutzucker nach Hagedorn-Jensenscher Mikromethode, den Hautzucker nach Urbacher Modifikation derselben. Zuerst hat der Verf. bei 30 Kaninchen die Menge von Blut- sowie Hautzucker genau bemessen, es folgte dann subkutane Injektion von Adrenalin oder auch die Dextrose-Doppelbelastungsprobe per os, um sich über das Verhalten der Hautzuckerkurve zu orientieren. Die Ergebnisse lassen sich folgendermassen zusammenfassen: 1) Die aus dem dorsalen Teil der Kaninchen resezierte Haut ist an ihrem Zuckergehalt fast immer konstant. 2) Bei gesunden 30 Kaninchen. betrug der Hautzuckergehalt in nüchterner Zeit durchschnittlich 128mg%, der Blutzuckergehalt 102mg%. 3) Bei gesunden Kaninchen erfahrt der Hautzuckergehalt durch subkutane Injektion von Adrenalin eine Erhöhung. 4) Durch die Injektion von Insulin wurde der Hautzuckergehalt herabgesetzt. 5) Bei der Doppelbelastungsprobe von Zucker per os erwies sich die Hautzuckerkurve den Staubschen Effekt. 6) Man kann bei gesunden Kaninchen durch Einführung besonderer Arzneimittel oder auch durch Zuckerbelastung natürlich quantitative Schwankungen des Blutzuckers hervorrufen, zu denen annähernd parallel aber auch dabei der Hautzucker quantitative Schwankungen erleidet. Was den Grad und den Verlauf dieser Schwankungen anbetrifft, so wurden gewisse Unterschiede zwischen den beiden Fällen festgestellt.