Journal of Okayama Medical Association
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Studien über die morphologisch-ontogenetische Entwickelung der Nierenanlage (Untersuchung bei Säugetieren, insbesondere bei Rattenembryonen) (II. Mitteilung)

Yasui, Yahachi
53_1357.pdf 20.7 MB
Published Date
1941-07-31
Abstract
Die Nierenanlage der Rattenembryonen entwickelt sich in Übereinstimmung mit der Annahme mehrerer Autoren, die der Kupfferschen Theorie zustimmen, aus zwei Mutterböden: das Harnausscheidungssystem entsteht aus den Urnierengängen, das Harnabsonderungssystem aus der Innenzone des metanephrogenen Gewebes. 1) Der Ureter beginnt bei einem Embryo von einer Scheitelsteisslänge von 5,8mm in diesem Stadium münden die Urnierengange in die Kloake-sich zu entwickeln, indem er als eine furchenformige Ausbuchtung aus der dorsalen Wand des Kaudalen Endes des Urnierenganges in die Erscheinung tritt. 2) Der Ureter trennt sich bei einem Embryo von 5,8mm Scheitelsteisslänge an der Hinterwand des Schwanzteils von den Urnierengängen los. Im Verlauf der Entwicklung schiebt sich die Lostrennungsstelle allmählich zur dorsolateralen Wand hin. Im Stadium, in dem der Ureter selbständig in die Harnblase einmündet, befindet sich die Lostrennungsstelle an der lateralen Seite der Blase. 3) Der Ureter mündet erst selbständig in die Harnblase einem Embryo von 10,9 SchSt-. -L. Dieser Zeitpunkt stimmt mit dem Zeitpunkt überein, in dem sich die IV. Sammelrohren mit der Anlage der Harnkanalchen zusammenschliessen. 4) Das Nierenbecken entsteht bei einem Embryo von 5,8mm Scheitel-Steiss-länge im gemeinsamen Mutterboden mit dem Ureter aus der dorsalen Wand des kaudalen Teiles des Urnierenganges. 5) Den kranialen und kaudalen sowie intermediären Teil des Nierenneckens kann man bei einem Embryo von 8,4mm Scheitelsteisslange unterscheiden. 6) Das Nierenbecken wolbt sich stufenförmig im Verlauf seiner Entwicklung an den Übergangsstellen wowohl von dem intermediären zu dem zentralen Teil als auch von dem intermediären zu dem kranialen und kaudalen Teil in einem Winkel von etwa 90°. 7) Das Nierenbecken streckt bei einem Embryo von 8, 6mm Scheitelsteisslänge einen Zweig der I. Sammelröhren aus dem intermediären Teil und den dorsalen und ventralen.Die Zahl der I. Sammelröhren beträgt bei Ratten insgesamt 6: zwei Paare davon spriessen aus dem intermediären Teil hervor, die ubrigen 2 Rohren befinden sich je am kranialen und am kaudalen Teil. 8) Die Sammelröhren verzweigen sich aus den I. Sammelrohren gabelig in geometrischer Entfaltung. 9) Bei Rattenembryonen schliessen sich zuerst die IV. Sammelrohren mit der Anlage der Harnkanälchen zusammen. 10) Die Längsachse des Nierenbeckens liegt im Frühstadium parallel zur Medianebene. Mit dem Hohersteigen des Nierenbeckens neigt die Längsachse im kaudalen Teil allmählich dazu, sich mit der Medianebene zu kreuzen. Sobald aber das Nierenbecken bis zur Verzweigungsstelle der A. iliaca communis ansteigt, wird die genannte Neigung schwächer. Bei einem Embryo von 10,9mm Scheitelsteisslänge nimmt die Längsachse wieder eine parallele Lage zur Medianebene ein. 11) Die Längsachse des Nierenbeckens neigt sich vom ventro-kaudalen Teil der Fruchtachse dorso-kranialwärts. Bei einem Embryo von 10,9mm Scheitelsteisslange aber liegt sie parallel zur Fruchtackse. 12) Das Nierenbecken dreht sich im Frühstadium seiner Entwicklung vom ventralen Teile um die Langsachse dorsalwärts. Bei einem Embryo von 9,0mm Scheitelsteisslänge betragt der Drehwinkel ungefähr 90°. Danach tritt allmaehlich Ruckdrehung des Nierenbeckens ein, so dass bei einem Embryo von 10,9mm Scheitelsteisslänge die ventrale Seite des anfänglichen Nierenbeckens nunmehr als seine ventro-mediale Seite zu gelten hat. 13) Die Innenzone des metanephrogenen Gewebes bildet bei einem Embryo von 8,6 mm Scheitelsteisslänge die metanephrogene Kappe und die Zellkugel; bei einem Embryo von 9,0mm Scheitelsteisslänge bringt sie das Zellblaschen hervor und bildet damit die Anlage der Harnkanälchen. Bei einem Emryo von 10,9mm Scheitelsteisslänge verschmilzt das Zellbläschen mit den Sammelröhren, so dass das Lumen der beiden miteinander kommuniziert. 14) Die Aussenzone des metanephrogenen Gewebes bildet die interstitiellen Bindegewebe und die Füllen der Niere.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489