Journal of Okayama Medical Association
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Über die Filtrierung der Bakterien in der Leber bei der experimentellen akuten Peritonitis (I. Mitteilung.) Bakterienresorption der Pfortader

Yasuhara, Motozo
52_735.pdf 10.8 MB
Published Date
1940-04-30
Abstract
Verf. hat bei Meerschweinchen und Hunden experimentell akute diffuse Peritonitis hervorgerufen und die Resorptionsvorgänge der in die Bauchhöhle eingeführten Bakterien in der Pfortader beobachtet. Ebenso kontrollierte er die Vermehrung bzw. Verringerung der Bakterienzahl im Blut der allgemeinen Blutbahn sowie auch die Bakterienresorption im Ductus thoracicus. Ferner hat er bei Kaninchen die Anzahl der Bakterien, welche in die Pfortader bzw. in die allgemeine Blutbahn eingespritzt wurden, im zirkulierenden Blut beobachtet. Die Ergebnisse der Untersuchung lassen sich folgendermassen kurz zusammenfassen: 1) Im normalen Zustand zeigt sich das Blut der Pfortader und der Halsvenen der Meerschweinchen physiologisch bakterienfrei. 2) Die Lymphe des Ductus thoracicus und das Pfortaderblut der gesunden Hunde sind physiologisch ebenfalls bakterienfrei. 3) Nach der Einspritzung der Bakterien in die Bauchhöhle traten bei den betreffen- den Meerschweinchen 5 Minuten nachher Bakterien in der Pfortader auf; die Zahl der Bakterien erreichte mit 30 Minuten oder einer Stunde das Maximum, dem dann eine Zeit lang eine Verringerung folgte; aber nach etwa 6 Stunden nahm die Menge wieder zu, die schliesslich unzählbar wurde. Der Vergleich des Blutes in der Pfortader mit dem kreisenden Blut ergab, dass die Zeit des ersten Auftretens der Bakterien und die Schwankungen der Bakterienzahl im beiden ungefähr gleich waren; im Frühstadium aber war die Menge der Bakterien immer in der Pfortader grösser als im kreisenden Blut. 4) Die Hunde zeigten einen anderen Befund, nämlich dass die Bakterien nach der Einspritzung in die Bauchhöhle nur 3 bis 5 Minuten beanspruchten, um im Ductus thoracicus und in der Pfortader zu erscheinen; nach 30 Minuten herum war die Bakterienzahl am reichlichsten und die Vorgänge der Resorption waren innerhalb einer Stunde nach der Einspritzung am lebhaftesten; die Schwankungen der Bakterienzahl lief im Ductus thoracicus und in der Pfortader beinah parallel. Im Frühstadium war die Menge der Bakterien ausnahmslos grösser als in der Pfortader. 5) Die Menge des in einem bestimmten Zeitraum strömenden Blutes der Pfortader war unvergleichlich grösser als die Menge der im gleichen Zeitraum fliessenden Lymphe des Ductus thoracicus. 6) Die oben erwähnten Tatsachen weisen eindeutig darauf hin, dass die in der Bauchhöhle befindlichen Bakterien vom Ductus thoracicus und von der Pfortader resorbiert werden. Die Resorption geschieht durch die Pfortader in viel grösserem Masse und niemals in kleinerem Umfang als durch den Ductus thoracicus. 7) Die Leber arbeitet kräftig, um die Bakterien aufzunehmen und sie in sich festzuhalten; im Frühstadium nach der Einspritzung ist diese Tätigkeit besonders lebhaft.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489