Journal of Okayama Medical Association
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Studien über die unspezifischen Beeinflussungen der biologischen Pänomene (I. Mitteilung.) Uber die Veränderungen der Körpertemperatur, des Blutzuckers und des Blutdrucks nach intravenöser Injektion von defibriniertem Blute

Miyasaki, Satoru
52_353.pdf 7.16 MB
Published Date
1940-02-29
Abstract
Verfasser hat an Kaninchen die Veränderungen der Körpertemperatur, des Blutzuckers und auch des Blutdrucks nach intravenöser Injektion von frischem, defibriniertem artergenem Blut untersucht, ferner auch deren Beeinflussung durch Hunger und durch die Änderungen des Tonus des vegetativen Nervensystems. 1. Wenn 3-4cm frisches, defibriniertes Blut intravenös injiziert wird, so stirbt das Kaninchen oft am sog. Schocktod. Mit der Vermehrung der Injektionsmenge vermehrt sich auch die Mortalität. Bei sorchen Schocktodfallen bemerkt man immer ein Absteigen der Körpertemperatur und eine Verminderung des Blutzuckers und dea Blutdrucks; in den Fällen hingegen wo nach der Blutinjektion der Schocktod ausbleibt, vermehren sich diese alle, allerdings nur gering, wenn die Injektionsmenge 3-4cm beträgt, jedoch ziemlich deutlich bei einer Menge von 8-10cm. 2. Wenn man vor der Injektion des defibrinierten Blutes die Kaninchen mit Pilokarpin oder Gynergène vorbehandelt, so bemerkt man, abgesehen von den Schocktodfällen, nur eine leichtgradige Erhöhung der Körpertemperatur, des Blutzuckers sowie des Blutdrucks. Wenn man sie aber vorher mit Adrenalin oder Atropin behandelt, so treten die Steigerungen bei der Injektion des frisch defibrinierten Blutes in ausgeprägterem Masse auf. 3. Bei Kaninchen, deren Ni. Splanchinici vorher intraabdominal durchschnitten worden sind, bemerkt man nach der Injektion des frischen defibrinierten Blutes ebenfalls eine leichtgradige Vermehrung des Blutzuckers sowie des Blutdrucks. 4. Wenn man Kaninchen nach beiderseitiger Durchschneidung des N. Vagus am Halse ist frisches defibriniertes Blut injiziert, so ist eine bedeutende Steigcrung des Blutzuckers und des Blutdrucks festzustellen. 5. Bei normalen Kaninchen, die etwa 5 Tage lang nicht gefüttert wurden, ist die Steigerung der Körpertemperatur, des Blutzuckers und des Blutdrucks nach der Blutverabreichung nicht so auffallend. 6. Was endlich die Sterblichkeit der Tiere nach der Blutinjektion betrifft, so pflegt sie bei Kaninchen, die pharmakodynamisch und operativ, wie oben genannt, in den sog. sympathikotonischen Zustand versetzt worden sind, imallgemeinen niedrig zu sein, dagegen hoch bei Kaninchen, bei deren der Tonus des Parasympatbicus im Sinne einer Erhöhung geändert worden ist. Es lässt sich demnach vermuten, dass die Injektion des frischen, defibrinierten Blutes bei Kaninchen einen gewissen Einfluss auf das vegetative Nervensystem aüsubt, besonders auf den Tonus des Sympathicus, ferner dass die den sympathischen Tonus steigerunden Manipulationen den Ausbruch des sog. Shocktodes bei der Blutinjektion gewissermassen verhüten.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489