Journal of Okayama Medical Association
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Experimentelle Untersuchungen über die Schranke zwischen dem Blut und dem Kammerwasser. (I. Mitteilung) Beeinflussungen der Permeabilität der Blut-Kammerwasserschranke durch verschiedene Arzneimittel.

Hirokawa, Wataru
Published Date
1940-12-31
Abstract
Die Schranke zwischen dem Blut und dem Kammerwasser darf man wohl als eine Abart der Schranken zwischen den Blut-und Gewebsstoffen ansehen. Die Untersuchung darüber interessieren uns nicht wenig, weil man auf diese Weise die Austauschvorgänge zwischen den Stoffen des Blutes und der Gewebe feststellen kann. Der Verf. untersuchte bei Kaninchen den Einfluss verschiedener Arzneimittel auf die Permeabilität der BlutKammerwasserschranke. Die Methode bestand in der Feststellung sowohl der Zeitdauer, in dem die Ehrlichsche Linie in der vorderen Kammer auftritt, als auch der Veränderun- gen der Gesamtstickstoffmenge. Der Verf. kam zu folgenden Ergebnissen: 1) In den Fällen der subkutanen Injektion von physiologischer Kochsalzlösung zeigte die Ehrlichsche Linie eine nicht deutlich wahrnehmbare Tendenz, etwas später zu erscheinen als unter normalen Umständen. An der Gesamtstickstoffmenge wurden aber keine Veränderungen beobachtet. 2) In den Fällen der Einführung von hypotonischer Kochsalzlösung neigte die Ehrlichsche Linie dazu, etwas beschleunigter zu erscheinen. Die Gesamtstickstoffmenge wies keine grossen Abweichungen im Vergleich zu der Kontrolle auf. 3) Bei Injektion von hypertonischer Kochsalzlösung wurde die Erscheinung der Ehrlichschen Linie beschleunigt. Die Gesamtstickstoffmenge nahm auch in erheblichem Masse zu. 4) Nach Einführung von hypertonischer Traubenzuckerlösung trat die Ehrlichsche Linie schneller auf. Ausserdem zeigte sich eine beträchtliehe Zunahme der Gesamtstickstoffmenge. 5) In den Fällen der Einführung von Calcium chloratum in grosser Dosis trat die Ehrlichsche Linie zwar verzögert auf, die Gesamtstickstoffmenge aber zeigte keine Veränderungen. 6) Wenn man Morphinum hydrochloricum in grosser Dosis injizierte, verzögerte sich die Erscheinung der Ehrlichsche Linie einigermassen. 7) Bei Injektion von Aminopyrin trat die Ehrlichsche Linie allerdings verspätet auf, an der Gesamtstickstoffmenge aber zeigten sich keine erheblichen Veränderungen. Auch bei fortgesetzter Injektion kam die Ehrlichsche Linie später zum Vorschein; die Gesamtstickstoffmenge nahm etwas zu. Die Gesamtstickstoffmenge des zweiten Kammerwassers verringerte sich im Vergleich zur Kontrolle in bedeutendem Masse. 8) In den Fällen der Injektion von Kalium jodatum verzögerte sich das Auftreten der Ehrlichschen Linie ebenfalls. 9) Bei Injektion von Thyroxin zeigten sich keine nennenswerten Veränderungen. Auf Grund dieser Feststellungen schliesst der Verf., dass die Durchlässigkeit der Blutgefässe auf die Permeabilität der Blut-Kammerwasserschranke einen grössesten Einfluss haben.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489