Journal of Okayama Medical Association
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Pathologisch-histologische und klinische Studien über retikuloendotheliale Tumoren. (II. Mitteilung.) Klinische Studien.

Shimo, Masanori
52_2523.pdf 762 KB
Published Date
1940-10-31
Abstract
Der Verf. stellte statistische Beobachtungen über Retikuloendotheliosen an bezüglich ihrer klinisch-wichtigen Symptome, ihres Blutbildes, ihres Verlaufs, ihrer Prognose, Differentialdiagnose und Therapie bei 30 anamnetischen Fällen und bei 6 Fällen, die der Verf. selbst behandeln konnte; dabei kam er zu folgendem Schluss: 1) Unter den eigenen, ausführlich untersuchten 6 Fällen betraf der 1. Fall einen 46 jährigen Mann, der 2. Fall eine 68 jährige Frau, der 3. Fall einen 38 jährigen Mann, der 4. Fall einen 46 jährigen Mann, der 5. Fall eine 54 jährige Frau und der 6. Fall einen 16 jährigen Mann. In all diesen Fällen wurde durch histologische Untersuchungen der exstirpierten Lymphdrüsen und der verschiedenen Organe die bei der Sektion (des 1., 2. und 5. Falles) aus den Leichen herausgenommen wurden, die Retikuloendotheliose fest. gestellt. 2) In den 30 anamnetischen Fällen sowie den vom Verf. beobachteten 6 Fällen trat diese Krankheit am häufigsten im 50. Lebensjahre auf (20.59%), weniger häufig im 40., noch weniger im 30., am wenigsten im 60 Lebensjahre. Auf 23 Männer (71.43%) kamen 12 Frauen (28.57%). 3) Die Symptome der Krankheit bieten vom klinischen Standpunkt aus gesehen wenig Charakteristisches. In den meisten Fällen jedoch wurden Schwellungen bei der Milz (62.86%), bei der Leber (57.14%) und beim Hals sowie bei deu übrigen äusseren Lymphdrüsen (62.86%) beobachtet. Fieber war in den meisten Fällen nicht vorhanden Nur in den Fällen, in denen die Krankheit einen akuten Verlauf nahm oder zum Endstadium gelangte, trat Fieber ein. Bisweilen stellten sich auch Schmerzen in den Beinen infolge degenerierender Veränderungen des Knochenmarks, der Blutungen in der Haut und in der Mundschleimhaut, der Anämie und des Ikterus ein. Die Fälle, in denen ein Aszites mit der Leberschwellung verbunden war, kamen äusserst selten vor. Eine abnorme Pigmentation der Haut und Vererbungen wurden nicht festgestellt. Als Komplikationen wurden Syphilis, Pruritus und Tuberkulose in wenigen Fällen beobachtet. 4) Im 1. Fall des Verf. s waren Hyperplasie der Milz, der Leber, der Lymphdrüsen u. dgl. nicht vorhanden, sondern die Krankheit verlief fortwahrend unter hohem Fieber und einem hartnäckigen Schmerzen in den Lenden. Die Ursache dieses Schmerzes wurde aber durch Sektion klargeleg: er wurde namlich von einer degenerativen Veränderung des Knochenmarks des Lendenwirbels hervorgerufen. 5) Das Blutbild dieser Krankheit wies in den weitaus meisten Fällen, ausgenommen die Fälle der sog. leukämischen Formen, vom Anfang bis zu einem verhältnismässig späten Stadium keine grossen Abweichungen vom normalen Blutbild auf. Ebenso verhielt sich das Blutbild in all den Fällen, die der Verf. beobachtet hatte: im strömenden Blut peripherer Körperteile wurden keine hyperplastischen Zellen (Retikulumzellen resp. Endothelzellen) beobachtet. 6) Diese Krankheit kann in einer chronischen und einer akuten Form auftreten. Auch bei der chronischen Form tritt meistens der Tod ein. Er erfolgt infolge der im Verlauf von 1-2 Jahren wieder eintretenden Verschlimmerung der Krankheit oder sekundärer Komplikationen, die früher oder später Kachexie hervorrufen. Die Prognose dieser Krankheit ist darum ausnahmslos ungünstig. Der 1. Fall des Verf. s gehörte zur akuten Form, die übrigen zur chronischen. 7) Diese Krankheit muss von der Leukämie, dem Lymphsarkom, der Lymphgranulomatosis, der Gaucher'schen Sylenomegalie, der Leberzirrhose, der Sepsis u. dgl. streng unterschieden werden. Die sicherste Diagnose jedoch geben schliesslich pathologischhistologische Untersuchungen allein. 8) Für diese Krankheit istk eine Radikaltherapie vorhanden. Die Tiefentherapie mit Röntgen- und Radiumstrahlen darf man wohl anwenden, aber mit grosser Vorsicht, denn es gibt Fälle, in denen diese Krankheit einen schlimmeren Verlauf angenommen hatteg erade infolged er Durchführung dieser Behandlungen.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489