Journal of Okayama Medical Association
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Über den Einfluss der parenteralen Einverleibung von Proteinkörpern auf den Eiweisstoffwechsel

Takigawa, Katsumi
51_1858.pdf 744 KB
Published Date
1939-09-30
Abstract
Man nimmt mit grösserer Wahrscheinlichkeit an, dass nach parenteraler Einverleibung von Proteinkörpern eine Leistungssteigerung des reticuloendothelialen Systems, d.h. eine Aufhebung der humoralen und zellularen Vorgänge im Organismus eintreten kann, wenn die Dosierung des Proteinkörpers günstig ist, dass aber eine solche Reizwirkung für das reticuloendotheliale System eine vorübergehende Schädigung bedeutet. Aber in Bezug auf den Mechanismus des Eiweisstoffwechsels bei parenteraler Einverleibung des Proteinkörpers sind nur erst ungenügende Untersuchungen vorhanden. Darum stellte Verfasser es sich zur Aufgabe, den Gesamtverlauf der Veränderungen der Bluteiweisskörpern mit der Methodik der vorhergehenden Untersuchungen festzustellen. Die Versuchsresultate sind folgende; 1) Bei den mit kleinen Dosen von Caseosanlösung parenteral einverleibten Kaninchen, konnte man eine ziemlich ausgeprägte Verminderung des Gesamtstickstoffes, des Gesamtproteins, des Albumin und des osmotischen Druckes des Serums beobachten, und zwar 2 oder 3 Tage nach der Injektion. Gleichzeitig trat eine Vermehrung des Globulingehaltes des Serums, und des Reststickstoffes des Blutes ein. Aber diese Verschiebung der Bluteiweisskörper kehrte allmählich wieder zum Normalwerte zurück. 2) Wenn etwas gröslsere Dosen von Caseosanlösung einverleibt wurden, zeigten der Gesamtstickstoff, das Gesamtprotein, das Albumin und der osmotische Druck immer einen auffallenden Abstieg innerhalb 24 Stunden nach der Injektion, während das Globulin und der Reststickstoff eine Vermehrung aufwiesen, ungefähr wie zuvon Aber schon einige Tage nach der letzten Injektion tritt wieder ein Ausgleich ein. 3) In den Fallen, wo die grössten Dosen von Caseosanlösung eingespritzt wurden, wurde das Gesamtprotein und der Reststickstoff nur wenig beeinflusst, aber das Albumin und der osmotische Druck des Serums zeigten eine deutliche Vermehrung, dagegen das Globulin und der Gesamtstickstoff eine Verminderung. Endlich am 3. oder 4. Tage nach Fortfall der Injektion nahm das Gesamtprotein, das Globulin und der Reststickstoff deutlich ab. Die Einwirkung auf den Eiweisstoffwechsel des Proteinkörpers dauert nicht lang an, da sie schon etwa 7. oder 10. Tage nach der letzten Injektion verschwindet. 4) Daraus lässt sich wohl ableiten, dass die parenterale Einverleibung von Eiweisskörpern, wenn die Dosierung günstig ist, eine Leistungssteigerung des reticuloendothelialen Systems zur Folge hat; namlich eine deutliche Vermehrung des Eiweisstoffwechsels im Organismus herbeiführen kann. Wenn aber die Dosierung zu gross wird, wird die Funktion des reticuloendothelialen Systems stärker behindert, und der Eiweisstoffwechsel zeigt eine pathologische Gewebedestruktion. Wir möchten diesen Reizwirkungen eine bestimmte Beeinflussung des sog. Zellzerfallshormons zuschreiben, die nach Proteinkörperinjektion auftreten kann.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489