Journal of Okayama Medical Association
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Untersuchungen über die Oxyproteinsäurefraktion im Harn und im Blutserum. (2. Mitteilung) Über die Bedeutung der Milzexstirpation

Sato, Sizuma
51_1447.pdf 10.5 MB
Published Date
1939-07-31
Abstract
Der Verfasser hat früher das Nandinin aus der Rinde der Nandina domestica nach der Kitasato'schen Methode extrahiert und dabei als Nebenprodukt das Domesticin, welche auch von Kitasato entdeckt wurde, gewonnen. Kitasato hat durch Methylierung des Domesticins ein künstliches Derivat, Domesticinmethyläther, gewonnen, und dieses Derivat erwiess sich in seiner Konstitution nichts anders als epi-Dicentrin. Es ist aufgrund seiner chemischen Konstitution klar, dass das Dicentrin, welches von Prof. Asahina entdeckt wurde, eine mit dem Bulbocapnin identische Substanz ist. Demnach ist das Domesticin eine Epi-Form des Bulbocapnins. Der Verfasser hat die vergleichenden pharmakologischen Untersuchungen von diesen zwei Isomeren unternommen, und dabei folgende Resultate erzielt: 1. Beim Frosch hemmen diese beiden Substanzen von Anfang an wirkürliche Bewegungen, wirken auf Medulla oblongata, besonders auf das Rückenmark erregend und verursachen tonische Krämpfe, die den durch Strychinin verursachten ähnlich sind. Das Bulbocapnin übertrifft das Domesticin an Intensität der Erregung des Rückenmarks. Die minimale absolute Letaldosis von Bulbocapnin beträgt bei subkutaner Injektion beim Frosch 2mg/10g, bei Domesticin 3mg/10g Körpergewicht. 2. Beim Kaninchen verursachen beide Substanzen anfangs eine Hemmung der wirkürlichen Bewegungen, Schütteln des ganzen Korpers und Trismus; dann treten heftige tonisch-klonische Krämpfe nuf und zugleich eine Hypersekretion verschiedener Drüsen, und lange Zeit bleibt die Hypertonie des hinteren Extremitätenmuskels zuruck, deshalb das Tier seine normale Körperhaltung nicht bewahren kann. Beim Kaninchen ist es schwer, einen Unterschied zwischen dem Bulbocapnin und dem Domesticin festzustellen. Die minimale Letaldosis von Bulbocapnin beträgt bei subkutaner Injektion beim Kaninchen ca. 100mg/kg, und beim Domesticin ca. 70mg/kg. 3. Der Blutdruck des Kaninchens sinkt durch die Injektion dar beiden Stoffe. Das Domesticin übt mit einer halben Dose auf den Blutdruck die gleiche Wirkung aus wie eine ganze Dose Bulbocapnin. Bei Kombinationsversuchen mit Atropin, Adrenalin und Chloralhydrat nehmen die beiden Stoffe eine ganz gleiche Haltung ein. Es lässt sich aufgrund davon annehmen, dass die den Blutdruck senkende Wirkung der zwei Stoffe vielleicht peripheren Ursprungs ist; die autnomen Nerven scheinen dabei nicht beteiligt zu sein. 4. Auf den isolierten Dünndarm des Kaninchens und des Hundes, sowie auf den Uterus des Kaninchens und der Ratte wirken die zwei Gifte in kleinen Doden erregend, in mittleren Dosen anfangs erregend und dann lähmend, dagegen in grossen Dosen von Anfang an lähmend. Der Angriffspunkt ist im Muskel selbst zu suchen. Zwischen den zwei Stoffen ist ein Unterschied in Bezug auf die Dosis vorhanden, aber keiner in Bezug auf die Wirkungsweise: beim Domesticin ist das Gebiet der reizenden Dose enger als beim Bulbocapnin. 5. Auf den im Körper befindlichen Dünndarm des Kaninchens wirkt das Domesticin reizend. Der Angriffspunkt liegt hauptsächlich in der peripheren Abteilung der parasympatischen Nerven und im Muskel selbst. Die dabei anfänglich auftretende hemmende Wirkung dieses Stoffes scheint auf eine Reizung der sympatischen Zentren zurückzugehen. Diese Versuchsresultate stimmen mit denen Aoyamas über das Bulbocapnin und mit denen des Verfassers über das Nandinin überein. 6. In dem Gebiet der oben beschriebenen Versuche sind das Bulbocapnin und das Domesticin in ihrer pharmakologischen Wirkungsweise sehr nahe verwandt, aber in der lähmenden Wirkung scheint das letztere stärker zu sein als das erstere.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489