Journal of Okayama Medical Association
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Ergebnisse der Takata-Ara-Reaktion im Liquor cerebrospinalis bei den tuberkulösen Spondylitiden sowie einigen anderen chirurgischen Erkrankungen

Iwatô, Yoshiaki
44_809.pdf 1.45 MB
Published Date
1932-04-30
Abstract
Im Jahre 1925 ist von Takata und Ara eine neue kolloidchemische Liquorreaktion (Fuchsin-Sublimatreaktion) gefunden worden, die bei den pathologischen Veränderungen der Cerebrospinalflüssigkeit, insbesondere bei Metalues oder Meningitis charakteristische Niederschläge oder Verfärbungen ergeben soll. Der Verfasser hat bei verschiedenen Erkrankungen, insbesondere der Spondylitis tuberculosa den Liquor mittels der Verdünnungsmethode der Takata-Ara-Reaktion (T. A. R.) untersucht und ist zu den folgenden Resultaten gekommen. Im Beginn der Spondylitis tuberculosa, die keine röntgenologische Befunde aufweist, ist der Liquor normal und zeigt die T. A. R. den normalen Typus (s. Fig. 5). Daher kann man die Reaktion für die Frühdiagnose der Spondylitis tuberculosa nicht anwenden. Bei den mittelschweren Fällen, die schon röntgenologisch erkennbar sind, wobei ab und zu Senkungsabszesse konstatiert werden, hat der Liquor bei der T. A. R. einen leicht rötlichen Ton und zeigt einen der Meningitis ähnlichen Typus, welcher aber vom normalen Typus nicht weit absteht (s. Fig. 6. u. 7). In den schwersten Fällen, in denen die Wirbelknochen hochgradig angegriffen werden und die Drucksymptome des Rückenmarkes, d. h., Reizsymptome und Lähmungserscheinungen der Extremitäten deutlich nachweisbar sind, zeigt der Liquor schwere Veränderungen, d. h., Pleocytose, positive Globulinreaktion und in der T. A. R. eine rote Umwandlung des Farbentons und die positive Flockungsreaktion im ersten Röhrchen, die nach den Autoren dem Typus der tuberkulösen Meningitis (exsudative Form) oder der serösen Meningitis (transsudative Form) sehr nahe stehen (s. Fig. 8). Die obigen Veränderungen der T. A. R. zeigen sich für Spondylitis tuberculosa pathognomonisch, weil in diesen Fällen die Muratasche Reaktion des Serums und Liquors negativ ausfallen und klinisch nachweisbare syphilitische Veränderungen nicht konstatierbar sind. Daher kann man aus den Liquorbefunden in der T. A. R. den Grad der Spondylitis tuberculosa diagnostizieren. Der Verfasser hat ausserdem bei verschiedenen Erkrankungen, d. h., Hirnerschütterung, Epilepsie, Syringomyelie, Tabes dorsalis, Poliomyelitis anteror chronica, Extraspinaltumor, Kakke, Ischias und Elephantiasis den Liquor untersucht und mehrere wertvolle Ergebnisse der T. A. R. konstatiert, und die Brauchbarkeit der Reaktion erkannt. Im allgemeinen kann man sagen, dass die T. A. R. mit der Globulinreaktion in inniger Verbindung steht und die relative Vermehrung der Globulinmenge im Liquor beim Veranlassen des Niederschlags der T. A. R. eine grosse Rolle spielt, wobei aber auch noch verschiedene andere Faktoren beteiligt sind. Nach meinem Resultate ist die T. A. R. für Lues nicht pathognomonisch, obgloich sie für die Diagnose der Metalues sehr empfehlenswert ist.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489