Journal of Okayama Medical Association
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Beiträge zur Biologie des intermediären Stoffzerfalls II. Mitteilung. Über die Bedeutung der Splenektomie

Ichimura, Ushio
44_2856.pdf 1.05 MB
Published Date
1932-11-30
Abstract
In der vorhergehenden Mitteilung ist gezeigt worden, dass das durch Blockade in einen bestimmten, funktionell geschädigten Zustand versetzte R. E. S. eine hemmende Wirkung auf den experimentell erzeugten Gewebszerfall auslösen kann. In Fortsetzung desselben Versuches hat der Verfasser unter gleichen Bedingungen wie früher den Kaninchen die Milz exstirpiert und dann täglich die N-haltigen Harnbestandteile untersucht, indem er besonders darauf achtete, ob die Milzexstirpation auf den normalen intermediären Stoffwechsel, und auf den durch parenterale Zufuhr von artfremden Eiweisskörpern oder Kollargol-lösung hervorgebrachten Gewebszerfall irgend eine bestimmte Beeinflussung herbeiführen kann. Die Versuchsresultate lassen sich folgen-dermassen zusammenfassen: Bemerkenswerterweise wurde nach der Splenektomie in den meisten Fällen eine Körpertemperatursteigerung konstatiert, die sogar machmal 40°C erreichte und einige Tage lang dauerte. Im allgemein zeigte die Ausfuhrmenge der N-haltigen Harn-bestandteile, wie Gesamt-N, Harnstoff-N, Harnsäure-N, Purinbasen-N, Aminosäure-N, Ammoniak-N, Gesamt-Kreatinin-N und des Gesamt-Phosphors nach der Splenektomie im gewissen Grade eine Vermehrung, während sich keine Neigung zur Verminderung zeigte. Nach der Milzexstirpation verfolgte der Verfasser 2 Wochen lang täglich, die Schwankungen der Ausfuhrmenge dieser Harnbestandteile, doch gelang es in keiner Weise, eine bestimmte Veränderung zu entdecken, höchstens lies sich nachweisen, dass die N-bilanz, wie sie vorher bis zur Operation fortbestand, in gewissermassen gestört wurde. Wenn man Splenektomierten Kaninchen eine bestimmte Menge von artfremden Eiweisskörpern parenteral einspritzte, vermehrte sich immer die Ausscheidung der obengenannten Harnbestandteile ebenso sehr wie wir bei den milztragenden festgestellt hatten. Die milzlosen konnten die Injektion von 1% iger Kollargol-lösung, von der die milztragenden selbst die grössten Dosen ertragen konnten, nicht mehr aushalten. Auf Grund dieser Befunde mögen folgende Schlüsse aufgestellt werden. Wenn man sich auf Grund der Schwankungen der Ausfuhrmenge der N-haltigen Harnbestand-teile ein Bild von den intermediären Stoffwechselvorgängen macht, dann hat die Milz weniger eine direkte Beziehung zum experimentell erzeugten Gewebszerfall, sondern sie gewinnt viel mehr eine grosse Bedeutung für Stoffe, die diesen Gewebszerfall anregen sollen.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489