Journal of Okayama Medical Association
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Über die allgemeine Wirkung und den Einfluss auf den normalen Blutzuckerspiegel einiger zyklischen Guanidinderivate

Fujino, Genzo
43_345.pdf 1.06 MB
Published Date
1931-02-28
Abstract
Es wurden zu den Versuchen 6 neue zyklische Guanidinderivate, Benzylguanidin (B), Phenyläthylguanidin (Ph), Pentamethylenguanidin (P), Cyclohexylguanidin (C), Piperonylguanidin (Pi), und Diäthylendiguanidin (Dä), unter Vergleich mit Decamethylendiguanidin (D) und Guanidin (G) herangezogen. 1. Die genannten zyklischen Ganidinderivate sowie D rufen beim Frosch keine fibrillären Zuckungen, wie sie bei Guanidinvergiftung erscheinen, hervor. Sie bedingen eine motorische Lähmung, welche von zentralen Reizerscheinungen begleitet wird, und versetzen den Frosch schliesslich in totale Lähmung. Der Tod erfolgt unter Atemlähmung. Bei den Zykloparaffinderivaten wie P und C ist das Vergiftungsbild jedoch etwas anders. Beim ersteren werden fibrilläre Zuckungen und beim letzteren eine besonders stark gesteigerte Reflextätigkeit beobachtet. In der Sommerzeit treten bei allen Giften vorwiegendKrampfwirkungen auf, indem die Toxizität zunimmt. Der Hauptsitz der Krampfwirkung ist das Rückenmark, während der der Lähmung sich in den motorischen Nervenendigungen befindet. 2. Nach der Toxizität am Frosch ordnen sie sich in der folgenden Reihe: D> Pi> Ph> B> P> C> G. 3. Die Vergiftungsercheinungen bei der Maus sind dem Wesen nach denen beim Frosch gleich, wobei aber die Reizerscheinungen in den Vordergrund treten und die Tiere unter tonischen Krämpfen zugrun degehen. Das Vergiftungsbild am Kaninchen gleicht im grossen und ganzen dem an der Maus. Die Toxizität dieser Substanzen verhält sich für Maus und Kaninchen auch ähnlich wie für den Frosch: D> Ph> B> Pi> P> C> G. 4. Diese Substanzen wirken am Kaninchen in kleinen Dosen, die noch keinen Krampf erregen, und besonders an solchen Tieren, bei denen der Blutzuckergehalt von vornherein relativ hoch ist, auf denselben herabsetzend. Diese Wirkung ist mitunter bei B und Ph am deutlichsten, dann folgt D und C ist am schwächsten. Dagegen fiel bei P, Pi, Dä und G diese Wirkung undeutlich aus. 5. Andrerseits haben diese Substanzen in diesen Dosen eine hyperglykämische Wirkung. Diese Wirkung tritt besonders bei P, Pi, Ph und G deutlich auf. 6. Alle Substanzen mit Ausnahme von Pi und Dä, bei denen die Wirkung hoher Dosen nicht untersucht wurde, rufen in grossen (letalen) Dosen nach vorhergegangener Hyperglykämie eine starke, von Krampfanfällen begleitete Hypoglykämie hervor. 7. Beobachtet man mit Rücksicht auf die chemische Konstitution, so sind die aromatischen Verbindungen von Guanidin, wie B und Ph, in ihrer hypoglykämischen Wirkung viel stärker als die Muttersubstanz, indem ihre Toxizität auch (etwa 3×) gesteigert ist. Bei den Zykloparaffinverbindungen wie P und C ist die hypoglykämische Wirkung nicht gesteigert, während die Toxizität zugenommen hat. D, das mit einer langen Alkylkette versehen ist, ist in der Toxizität am stärksten, während seine hypoglykämische Wirkung der der aromatischen Verbindungen unterlegen ist. 8. Bei den Guanidinderivaten gehen die Wirkung auf den Blutzucker und die Wirkung auf die Blutgerinnung keineswegs parallel.
Note
原著
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489