Nachdem Verfasser schon früher in der 1. Mitteilung berichtet hat, dass an Kaninchen Pituitrin eine mehr oder weniger deutliche, und bei intravenöser Anwendung sogar eine zweizeitig auftretende Blutzuckererhöhung hervorruft, hat er weiter über die Entstehungsweise dieser Pituitrinwirkung Untersuchungen angestellt. Es wurde auch in diesen weiteren Versuchen, wie in den früheren, bewiesen, dass der Blutzucker gleich nach der intravenösen Pituitrininjektion erst hinauf, in weiteren 10 bis 15 Minuten herabgeht und dann wieder anfängt zu steigen, um im weiteren Verlauf von etwa 1.1/2 Stunden auf den aufänglichen Wert zurückzukehren. Bei atropinisierten und vagotomierten Kaninchen ist die 1. Phase der Hyperglykämie, weder in ihrem Grad noch zeitlichen Verlauf, beeinflusst, sondern wie bei gesunden geblieben, während dagegen die Entstehung der 2. Phase dabei verhindert ist. Bei ergotaminisierten und epinephrektomierten Tieren zeigen sich die 1. und 2. hyperglykämische Phase nach der intravenösen Pituitrininjektion weniger ausgeprägt als bei gesunden, manchmal wird sogar die typische Zweiphasenkurve vermisst. Die Pituitrininjektion führt zu einer geringgradigen Hydrämie, die ihr Maximum nach 1/2 bzw. 1.1/2 Stunden erreicht und dann nach und nach auf den Normalwert zurückkehrt. Da Man Histamin für einen hervorragenden unter den Bestandteilen des Pituitrins halten kann, untersuchte Ferfasser die Blutzuckerkurve an Kaninchen auch nach der intravenösen Histamininjektion. Hierbei fällt sofort der Blutzucker rasch, fängt nach 1/2 Stunde an zu steigen, um in weiteren 3 Stunden zum normalen Werte zurückzukommen. Atropinisierung lässt diese Hyperglykämie fortgehen, aber die Hypoglykämie unbeeinflusst bestehen. Aus obigen Befunden ergibt sich, dass diese zweiphasisch-hyperglykämische Reaktion des Pituitrins weder auf die Insulinausschüttung noch die Hydrämie, sondern die 1. Phase derselben auf die sympathische, die 2. auf die parasympathische Reizung durch Pituitrin zurückzuführen ist. Hier möchte Verfasser noch hinzufügen, dass Pituitrin sowohl das sympathische, als auch das parasympathische Nervensystem erregend beeinflusst, obwohl natürlich die oben erwähnte Wirkung auf den Blutzucker zum Teil durch das Histamin, das dem Pituitrin beigemischt ist, bedingt wird.