Journal of Okayama Medical Association
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Der Einfluss des Calciums auf die Körpertemperatur, Bowie auf die auf die Körpertemperatur wirkende Pharmaka

Takahashi, Yoshio
39_850.pdf 824 KB
Published Date
1927-06-30
Abstract
1. Das Calcium, intravenös oder subkutan verabreicht, wirkt auf die Körpertemperatur des Kaninchens steigernd. Die Temperatursteigerung ist dadurch charakterisiert, dass sie, wenn auch nicht so sehr hochgradig, so doch sehr anhaltend ist. Bei intravenöser Injektion ist die Wirkung bei Mengen von 0.005 bis 0.2 g pro Kilo (trocknes Calciumchlorid) constant zu erhalten. Bei kleinen Dosen aüussert sich die temperatursteigernde Wirkung rein, während bei grossen Dosen eine vorübergehende Temperatursenkung vorausgeht. Dosen, wie über 0.3 g, folgt der Temperatursenkung keine Steigerung mehr. Bei subkutaner Applikation wird die Temperaturerhöhung erst bei 0.02 g und bis auf grössere Dosen wie 0.6 g konstatiert. Nach dem Ausschalten der Wärmeregulation durch Durchschneidung des Zwischenhirns hinter den Zentren wirkt das Calcium auf die Körpertemperatur nicht mehr steigernd und übt auch auf die Temperatursteigerung bei erhöhter Aussentemperatur keinen Einfluss aus. Die Temperatursteigerung durch Calcium kann ferner durch Einwirkung von Antipyrin, das auf das Wärmcentrum lähmend wirkt, sehr leicht gehemmt werden, während sie durch Pikrotoxin, das dagegen auf das Kühlzentrum erregend wirkt, und durch Chinin, das im wesentlichen die Wärmeproduktion unterdrückt, kaum beeinfüsst wird. Aus diesen Tatsachen dürfte mit Recht geschlossen werden, dass die temperatursteigernde Wirkung des Calciums zentral bedingt ist, und zwar auf der Reizung des Wärmcentrums beruht. 2. Das Calcium verstärkt in sehr kleinen, an sich ganz unwirksamen Dosen (0.002-0.003 g pro Kilo Kaninchen), die temperaturerniedrigende Wirkung des Antipyrins deutlich, noch ausgesprochener die temperaturerhöhende Wirkung des Cocains und des Tetrahydro-β-naphthylamins. Dagegen übt das Calcium in gleichen Dosen auf die Wirkung des Chinins und des Plkrotoxins keinen Einfluss aus. Das Calcium sensibilisiert also nur die Wirkung der Gifte, die auf das Wärmcentrum eintvirken, gleichgültig, ob sie lähmend oder erregend ist, während die Wirkung der Antipyretica von anderen Angriffsorten dadurch kaum beeinflusst wird. Auf Grund dieser Ergebnisse wird die Vermutung aufgestellt, dass kleine Dosen Calcium das Wärmcentrum auf den chemischen Eingriff sensibilisieren können.
Note
原著
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489