Journal of Okayama Medical Association
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Über die Kontrakturwirkung der Gifte der Digitalisgruppe am Skelettmuskel

Katagi, Ryuzo
39_784.pdf 23.6 MB
Published Date
1927-06-30
Abstract
Die Versuche wurden am isolierten Gastrocnemius der Eskulenta, der in der Nährlösung suspensiert wurde, angestellt, und die durch Einwirkung von Giften auftretenden Erscheinungen wurden registrierend untersucht. 1. Die untersuchten Gifte, Strophanthin, Helleborein, Digitalein und Digitalin rufen am Skelettmuskel des Frosches fibrilläre Zuckungen und Kontraktur hervor. Es können nach ihrem Wirkungstypus 2 Arten unterschieden werden; der einen gehören die 3 ersteren Substanzen und der anderen gehört das Digitalin an. 2. Die durch die 3 ersteren hervorgerufene Kontraktur beginnt nach einer langen Latenzzeit von etwa 40-90 Minuten und erreicht langsam ihr Plateau, während die durch das Digitalin bedingte nach einer sehr kurzen Latenzzeit (binnen 10 Minuten) ausbricht und recht steil zu ihrem Höhepunkt gelangt. Die fibrillären Zuckungen bestehen bei den 3 ersteren grösstenteils aus sehr schnellen Zuckungen, die wahrscheinlich als diejenigen von Muskelfibrillen anzusehen sind, und zum Teil aus langsamen, die wohl als diejenigen vom Sarkoplasma anzusehen sind, während beim Digitalin das Umgekehrte der Fall ist und sie bei höheren Konzentrationen sogar fehlen. 3. Die genannten Wirkungen der 3 ersteren treten bei vollständiger Degeneration der Nervenendigungen nach Durchschneiden dès Nervus ischiadicus nicht mehr auf, und werden ferner durch Curare, Cocain und Novocain völlig gehemmt oder verhindert. Diese Tatsachen genügen um zu beweisen, dass es sich dabei um die Erregung der Nervenendigungen, aber weder um diejenige der rezeptiven Substanz, noch um diejenige der kontraktiven Substanz des Muskels handelt. Anderseits werden die Wirkungen durch Atropin etwas gehemmt, und durch Pilocarpin leicht gesteigert, weshalb die Annahme berechtigt ist, dass die Wirkungen zum Teil auch der Erregung der parasympathischen Nerven zuzuschreiben sind. Im Gegensatz dazu bleiben die oben erwähnten Wirkungen des Digitalins auch nach der Nervendegeneration unbeeinflusst und es wirkt auf sie weder Curare, noch Cocain, noch Novocain irgendwie antagonistisch. Sie werden erst durch Vor-oder Nachbehandlung mit Kalium oder durch Vorbehandlung mit Kupfer gehemmt. Daher unterliegt es keinem Zweifel, dass bei dieser Wirkung der Muskel selbst angegriffen wird. 4. Die erwähnten Wirkungen der 3 ersteren Substanzen werden durch Calcium stets und durch Kalium in hoher Konzentration gehemmt, dagegen durch kleine Konzentrationen von Kalium gefördert, während diejenigen des Digitalins durch Calcium sensibilisiert und durch Kalium antagonistisch beeinflusst werden. Auch bei Mangel oder bei Fehlen von Calcium oder von Kalium in der Nährlösung verhalten sich die beiden Substanzarten verschieden. Die Wirkungen der 3 ersteren werden dabei ebenfalls abgeschwächt, während die des Digitalins zwar bei Mangel oder Fehlen von Calcium abgeschwächt, aber bei solchem von Kalium gefördert werden. Dieser Unterschied zwischen den beiden Arten der Digitalisgruppe lässt sich auch durch meine Annahme von den Angriffspunkten leicht erklären. Das Verhältnis der Kontrakturwirkung der 3 ersteren Substanzen zu Calcium und Kalium ist demnach von dem ihrer Kontrakturwirkung am Herzen zu diesen Kationen ganz verschieden. Daraus geht hervor, dass der Wirkengsmechanismus dieser Substanzen bei der Kontrkturwirkung am Skelettmuskel und am Herzen nicht gleich ist. Dagegen stimmt beim Digitalin das Verhältnis zu Calcium und Kalium mit dem der Digitaliskörper zu diesen Kationen bei der Herzwirkung, und auch mit dem des Coffeins zu Calcium bei der Kontrakturwirkung am Skelettmuskel überein. 5. Unter den 3 ersteren Substanzen wird die Kontrakturwirkung des Strophanthins bei Steigerung der Konzentration nicht weiter stärker, wenn die letztere einen bestimmten Wert (0.1%) übersteigt, sondern beginnt sich wieder abzuschwächen und endlich ganz zu erlöschen. Dagegen nimmt diejenige des Digitallins und Helleboreins mit der Konzentration immer an Stärke zu. Stophanthin wirkt also unter diesen am stärksten lähmend.
Note
原著
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489